14.04.2010

Mein Spießertum

Wer kennt sie nicht, diese Situation, in der man einen Spruch gedrückt bekommt und nicht direkt weiß, was man darauf antworten soll. Meistens fällt einem erst nach verlassen der Situation der passende knackige Spruch ein. Es ist halt nicht jeder ein Dr. Cox oder ein Charlie Harper.

Jedenfalls hatte ich genau so eine Situation letzte Woche beim Joggen. Es nieselte, als ich entnervt meines Weges lief und ich einen Mann mit einem Kind auf den Schultern überholte. Beim vorbeilaufen merkte ich, dass das Kind mit nassen Haaren auf den Schultern hing, während der Mann seinen Kopf und die selbstgedrehte Kippe vor dem Regen schützte. Was bitte muss das für ein Vater sein, der lieber selbst seinen dämlichen Kopf schützt, wenn dass Kind doch auch schön nass werden kann. Und weil das ja nicht genug ist, muss man beim gehen noch rauchen, damit der Qualm auch schön ins Gesicht des Kindes bläst. Ich haderte einige Meter mit mir und empfand die Situation schon als versäumt, als ich doch umdrehte und dem Mann meine Meinung sagte. Ein wenig überrascht von mir selbst erwischte ich mich also, wie ich dem Typen sagte, wie bescheuert er doch sei, so gleichgültig mit dem Kind umzugehen. Er gab mir natürlich direkt Recht und sah seinen Fehler ein, aber da sein Weg nur wenige Meter weit sei, wäre das schon ok so. Wirklich verstanden zu haben scheint er mich aber doch nicht, denn meine Worte prallten völlig an ihm ab und er grinste mich debil an.

Was könnte ich bei solchen Leute kotzen. Ich hielt es nicht für nötig, weiter auf den Kerl einzugehen, da mich das nicht weiter angeht. Auch wenn absolut daneben finde, wenn mit der Gesundheit kleiner Kinder völlig rücksichtslos umgegangen wird. Aber was soll ich mich aufregen? Ich kann nur meinen Eltern danken, dass sie da um einiges schlauer waren!

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