27.08.2010

Mein Stahlträgermann

Nachdem ich letzten Freitag mal ausgesetzt habe, erscheint heute endlich eine weitere Geschichte des Stahlträgermanns. Vorbei sind die Zeiten der Ruhe, denn Gefahr zieht auf! Viel Spaß!


Die Lichtfackel

Vier Wochen sind mittlerweile vergangen, seit Mohokka sich aus dem
Stahlblock befreien konnte. Vier Wochen, seitdem Mohokka aufgehört hat zu existieren und Stahlträgermann seinen Platz eingenommen hat. Viel Zeit, um sich weiter mit seinen neuen Fähigkeiten anzufreunden und sich mit ihnen vertraut zu machen. Jedoch gab es auch viel Zeit der Einsamkeit, in der er über sein neues aber auch altes Leben nachdenken konnte. Es gab nicht viele Menschen, die ihn vermissen würden, denn er lebte allein für sich. Schon immer bevorzugte er es, sich von den meisten Dingen abzugrenzen. Er mochte die Ruhe und hielt sich gern im Hintergrund auf. Er genoss das Leben und erfreute sich an den Dingen um ihn herum. Des öfteren ging er in den Central Park und beobachtete, wie lebhaft alles um ihn war. Spielende Kinder, Spatziergänger oder die vielen Tiere. Stundenlang konnte er auf einer Bank sitzen und die Welt um sich herum beobachten. Mit Freude lebte er als stiller Beobachter. Doch diese Zeit war nun vorbei. Seine neue Gestalt machte es ihm unmöglich, sich an Orten wie einem Park auf eine Bank zu setzen. Ein unbeschwertes umherlaufen war nicht mehr möglich. Er hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder versucht, sich der Gesellschaft zu nähern, doch die Aufregung um ihn war zu groß. Es gab immer nur zwei Reaktionen, die er zu spüren bekam. Zum einen gab es diejenigen, welche bei seinem Anblick Angst bekamen und die Flucht ergriffen. Zum anderen gab es die Menschen, welche die Zeitungsberichte über ihn kannten. In denen war die Rede von einem stählernen Helden, der das große Feuer löschte und eine schlimme Katastrophe verhinderte. Und auch wenn es keine Fotos gab, so reichte eine detailarme Beschreibung schon aus, um ihn zu erkennen.

Manchmal sehnte sich Stahlträgermann nach den Momenten, in denen er einfach nur dasitzen konnte, ohne große Aufmerksamkeit zu erregen. Doch nun hatte er eine Bestimmung! Und diese Bestimmung gab ihm Mut, sie gab ihm die Kraft und das Vertrauen, sich nicht unterkriegen zu lassen und mit dem zu leben, was er nun hatte. Und das war gar nicht mal so schlecht. Immer wieder sammelte er neue Erfahrungen mit seinen neuen Fähigkeiten. Seine Düsen unter den Füßen hatte er nun bestens unter Kontrolle. Er beherrschte die Luft und flog geschickt wie ein Adler. Die Düse auf dem Fuß diente hervorragend für unvorhersehbare Attacken. Mit seiner Stahlträgerkanone lernte er nicht nur perfekt zu schießen, sondern diese auch produktiv zu nutzen. Dazu baute er das alte Hochhaus ein wenig aus. Nicht fertig, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Nur etwas, um eine brauchbare Bleibe zu haben, die ihm Schutz vor der Witterung gab und ihm ein Heim bot..

In der Zwischenzeit jedoch nahmen ganz andere Dinge ihren Lauf. Das Gerücht ging um, dass ein umherwandernder Bandit sich Richtung Death Valley aufgemacht hatte. Dieser war auf der Flucht und versuchte seine Verfolger in der Hitze des Tals abwimmeln zu können. Der Erzählung nach, ging er mit ausreichend Wasser und Proviant los und verschwand am Horizont. Sein Plan schien aufzugehen, denn niemand folgte ihm in diese lebensbedrohliche Gegend. Man sah und hörte nichts mehr vom wandernden Banditen, bis plötzlich, einige Zeit nach seinem Verschwinden, ein grelles Licht das ganze Todestal erhellte. Ein hallender beängstigender Schrei war zu hören, der einem das Blut in den Adern gefrieren lies. Urplötzlich, genauso schnell wie es
gekommen war, herrschte wieder Stille. Das blitzartige Leuchten verblasste und der blaue Himmel erschien einem fast schon als dunkel, sosehr waren die wenigen Beobachter geblendet, die das Spektakel mit ansahen. Einige Zeit starrten sie gebannt ins Tal, aber nichts geschah. Doch mit einem Mal wurde es heller. Nicht ansatzweise so grell wie zuvor, doch noch immer sehr stark. Ein Rumoren zog sich durch den Boden. Die umherstehenden Menschen schauten in
das Tal und sahen plötzlich, wie eine Art brennender Lichtkegel in den Himmel empor stieß. Mit einer gewaltigen Geschwindigkeit schoss dieser in die Luft und verschwand in den nahegelegenen Bergen.

Stahlträgermann, der des Nachts viel durch die Gegend flog, bekam von den Gerüchten mit. Zur damaligen Zeit gingen solche Geschichten wie ein Lauffeuer umher. Die Geschehnisse nannte man überall nur "die Lichtfackel", da niemand wusste, um was es sich dabei handelte. Die Aufregung war groß und die Menschen begannen, die wildesten Spekulationen zu erfinden. So beschloss Stahlträgermann, der Sache auf den Grund zu gehen. Er flog ins Death Valley und suchte nach Anhaltspunkten. Dank seiner Stahlummantelung machte ihm die enorme Hitze nichts aus und er konnte in Ruhe nach Hinweisen suchen. Ein wenig gefiel es ihm hier, da er auch bei Tageslicht ungestört umher wandern konnte. Es brauchte nicht lange, bis er im Zentrum des Tales einen riesigen kreisförmigen Krater sah. Die Erde und alles um ihn herum war verbrannt. Inmitten dieses Kraters befanden sich Scherben, welche nach den Überresten einer Flasche aussahen. Stahlträgermann wusste, dass es sich dabei um einen direkten Zusammenhang mit der Lichtfackel handelte. Er schaute sich um und sah das Gebirge, welches nicht weit vom Death Valley entfernt war. Stahlträgermann zündete seine Düsen und flog los.

Es dämmerte, als er am Gebirge ankam. Einen ähnlich verlassenen Ort hatte Stahltärgermann niemals zuvor gesehen. Langsam überflog er die felsige Landschaft in der Hoffnung, etwas Ungewöhnliches zu entdecken. Mehrere Stunden vergingen, doch nichts war zu sehen. Stahlträgermann landete auf einer Ebene, um sich ein wenig zu orientieren und etwas zu rasten. Mittlerweile war es Nacht und kein Tier war zu sehen oder zu hören. Am Rande einer
Klippe blieb er stehen und blickte über die weite Ebene des Gebirges, bis hin zum Todestal. Plötzlich vernahm er eine Art knistern. Ein Geräusch, als würde die Luft um ihn herum brennen. Dazu kam eine undefinierbare Wärme und es kam ihm vor, als würde diese ihn komplett umschlingen. Unwissend drehte sich Stahlträgermann um, doch noch bevor er merkte was geschah, schlug eine brennende Faust auf ihn ein. Wie ein Blitz traf diese seinen Kopf und Stahlträgermann stürzte durch die Wucht des Aufschlags die Klippen hinunter.

Mit einem lauten Donnern prallte er auf den Boden. Er hatte die Lichtfackel gefunden oder vielmehr hatte sie ihn gefunden. Auf dem Rücken liegend sah er, wie die Lichtfackel ausholte und erneut auf ihn zugesprungen kam, um Stahlträgermann erneut zu attackieren. Schnell zückte er seine Stahlträgerkanone und gab mehrere Schüsse ab. Die ersten zwei verfehlten ihr Ziel, doch eine dritte und vierte trafen. In einer gewaltigen Explosion loderten die Stahlträger auf und schwächten den Angriff der Lichtfackel. Stahlträgermann sah die noch immer bestehende Gefahr auf ihn zukommen. Sofort zündete er seine Düse auf dem Fuß, welche ihn nahezu unkontrolliert in die Luft beförderte. Die Lichtfackelt reagierte blitzartig und begann noch heftiger zu glühen. Feuersäulen schossen aus ihm heraus, durch dessen Antrieb er in die Luft schoss, direkt auf Stahlträgermann zu. Die Düse auf dem Fuß lies ihm beinahe willkürlich durch die Luft fliegen, so dass die Lichtfackel ihn mit seiner Faust, die wie ein Feuerball brannte, nur am Bein traf. Stahlträgermann zündete seine Flugdüsen, flog höher in die Luft, damit er einen ausreichenden Abstand zur Fackel bekam. Im Sturzflug raste er auf sie zu und gab dabei viele Schüsse aus seiner Stahlträgerkanone ab. Wieder und wieder trafen diese ihr Ziel. Die Lichtfackel wehrte diese ab, indem er immer greller brannte und leuchtete. Es schien, als würden die Stahlträger verbrennen oder sich einfach im Nichts auflösen. Doch schien dies viel Anstrengung zu erfordern. Nach etlichen geblockten Treffern, schien die Kraft der Lichtfackel verbraucht zu sein. Ein weiterer Stahlträger traf ihn mitten auf der Brust. Eine helle Explosion lies die Nacht für einen Moment zum Tage werden. Vom Stahlträger geschwächt, stürzte er in die Dunkelheit.

Ungebremst krachte die Lichtfackel auf den Boden, wo sie direkt von weiteren Stahlträgern unter Beschuss genommen wurde. Gezielte Feuerbälle, die scheinbar aus Licht bestanden, schoss die Fackel zurück und hinderte die Stahlträger daran, ihr Ziel zu treffen. Wieder zündete Stahltägermann die Düse auf dem Fuß, womit es ihm gelang, nah genug an die Lichtfackel zu kommen und ihr einen gewaltigen Schlag zu verpassen. Ein gezielter Schuss aus der Stahlträgerkanone traf sein Ziel. Die Wucht des Treffers beförderte die Lichtfackel ungebremst gegen eine felsige Wand. Sichtlich erschöpft und angeschlagen, fiel er halb kniend zu Boden. Stahlträgermann landete vor ihm und betrachtete seinen Gegner. Eine brennende Gestalt kniete vor ihm. Bestehend aus einer Art brennendem Licht. "Wo kommst du her und was willst du hier", fragte Stahlträgermann drohend, während er die Stahlträgerkanone auf ihn richtete. Die Lichfackel erhob sich sichtlich geschwächt und begann zu lachen. Dabei schien es, als würde er sich zunehmend erholen.

"Deine Stahlträger werden dir nichts nützen", antwortete er, "die Macht des Feuers und des Lichtes kann nicht so einfach gestoppt werden! Ich werde mir holen, was mir zusteht. Und wenn ich das erreicht habe, dann wird die ganze Welt meinen Zorn erfahren! Ich bin kein einfacher Bandit, der immer nach der nächsten Gelegenheit auf einen Raub Ausschau hält. Ich bin zu größerem auserkoren worden und werde das der Welt beweisen. Ich bin das Licht, das meine Macht erstrahlen lässt. Ich bin das Feuer, das eure Städte niederbrennt. Ich bin Lightfire Booster!" Er richtete sich auf und lies seine Lichtflammen taghell aufflammen. "Du wird meinen Zorn noch früh genug zu spüren bekommen, Stahlmann!", rief er und erhob sich in windeseile in die Nacht. Dabei drehte er sich ein weiteres Mal und um warf zwei Granaten auf Stahlträgermann. Diese explodierten am Boden und hinterließen einen großen brennenden Krater. Stahlträgermann konnte ihnen noch rechtzeitig ausweichen, doch verhinderte dieser letzte Angriff, dass er Lighfire Booster verfolgen konnte.

Leicht erschöpft von der Schlacht, machte sich Stahlträgermann auf zu seiner Ruine. Dort angekommen, betrachtete er die Stelle, an der er getroffen wurde. Die Stahlträger an seinem Bein wirkten angebrannt. Mit Flüssigstahl aus seiner Kanone konnte er diese Verletzung schnell wieder beheben. Es dauerte einen Moment, bis der Stahl wieder gehärtet war, aber es blieben keine Schäden zurück.

Stahlträgermann wusste nun, dass er nicht der Held war, der von allen geliebt wurde. Er wusste, dass er nun einen Feind hatte. Und dieser Feind hatte noch mehr vor, als nur ihm das Leben schwer zu machen. Dieser Feind hatte es auf die Menschen abgesehen. Und auch wenn seine Ziele nicht klar sind, so wusste Stahlträgermann, dass nur er allein Lightfire Booster aufhalten konnte. Um so wichtiger war es nun, dass sein Versteck geheim blieb. Seine Identität konnte er nicht durch das ablegen einer Maske oder dergleichen verheimlichen. Seine Ruine würde mit der Zeit zu auffällig werden und jemand würde sie eines Tages finden. Ein neues Versteck musste her. Ein Versteck, welches wie für den Stahlträgermann geschaffen sei. Dort würde sich schon ein Weg finden lassen, wie man die geballte Energie aus Feuer und Licht bändigen konnte.

Er flog also in die Luft und begab sich auf die Suche...

4 Kommentare:

neme hat gesagt…

warscheinlich wird er in einem alten erz stollen oder bergwerk seine ruhe finden

Sacantus hat gesagt…

Seine Ruhe finden klingt ja so, als würde er sterben wollen. Dabei fängt es grade erst richtig an! Mal schauen, wie er das Problem lösen wird!

Harry hat gesagt…

Wie wurde der Stahlträgermann eigentlich geboren? Ich meine die ganze Geschichte wie Mohokka zum Stahlträgermann mutierte...?

Harry hat gesagt…

ok, ich habs gerade ers gefunden^^